Wenn du dich grundlegend übers Stillen informieren möchtest. Wenn du dich noch fragst, ob du stillen oder lieber das Fläschchen geben sollst. Wenn du wissen möchtest, was du beim Stillen erwarten kannst und was dir dabei hilft: Stillkissen, Stilltuch, Manuelle Milchpumpe, elektrische Milchpumpe. Wenn du Hilfe bei Stillproblemen....

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Soll ich stillen oder meinem Baby doch lieber die Flasche geben?

Wenn es klappt, ist für dein Baby die Muttermilch also das Stillen gegenüber dem Fläschchen mit Muttermilchersatznahrung geben vorzuziehen. Da Muttermilch einfach die gesündeste Ernährung für dein Baby ist. Obendrein ist es auch recht unkompliziert, weil die Milchtüten 😉 immer dabei sind.

12 gute Gründe fürs Stillen habe ich in diesem Artikel zusammengefasst: Stillen: Gesund für Mama und Baby

Hier möchte ich einmal etwas genauer darauf eingehen, warum Muttermilch so gesund fürs Baby ist und dich auch sonst über alles informieren rund ums Baby stillen.

Viele Informationen und Baby stillen Tipps hält dieser Ratgeber für dich bereit. Viel Spaß beim Lesen!

Warum Muttermilch fürs Baby so gesund ist?

Ganz instinktiv sucht das Neugeborene schon kurz nach der Geburt nach der Brust und somit nach der Milch seiner Mutter. Es ist durchaus schon beobachtet worden, wie sich ein Baby noch im Kreißsaal auf dem Körper der Frau hin zur Brust bewegt. Es ist der angeborene Instinkt. Aber warum ist die Muttermilch so gesund für das Baby? Was wären die Alternativen für die Ernährung eines Babys in den ersten Wochen?

Muttermilch ist so gesund, weil es dem Baby in den ersten Lebensmonaten alles liefert, was es zum Wachsen und entwickeln benötigt. Die Muttermilch passt sich in den ersten Monaten immer wieder den Bedürfnissen des Babys sowohl in der Zusammensetzung als auch in der Menge an. Auch hier gelten die Gesetzte der Wirtschaft die Nachfrage regelt das Angebot.

Erschwerter Stillstart

Deshalb ist es manchmal für Mamas von Frühgeborenen oder von neugeborenen Babys, die aus anderen Gründen erstmal in die Überwachung müssen, häufig so schwer genügend Milch für ihr Baby abzupumpen und später auch zu stillen. Die Brust hat gerade am Anfang keine natürliche Nachfrage und auch andere Reize – wie das Schreien des Babys, der Geruch des Babys etc. fehlen. Dann lässt der Milcheinschuss häufig auf sich warten und auch im folgendem gibt es häufiger Probleme mit der Milchmenge und der Bedarf des Babys kann nicht gedeckt werden.

Probleme kann es aber auch geben, wenn das Neugeborene direkt beider Mama angelegt wird. Nicht jede Frau kann den Bedarf des Babys decken, da muss hin und wieder schon zugefüttert werden.

Oder es ergeben sich andere Probleme beim Stillen, die es zeitweilig schwierig machen den Bedarf des Babys mit Muttermilch zu decken. Aber hier gibt es natürlich die Möglichkeit mit Muttermilchersatznahrung zuzufüttern.

Mamas Abwesenheit

Auch kann es kurze Abwesenheiten der Mama geben, dann gibt es unterschiedliche Möglichkeiten das Aufzufangen. Es kann dann zum Beispiel mit einer manuellen oder mit einer elektrischen Milchpumpe abgepumpt werden. Man kann dann die Milch von einigen Tagen bis zu einigen Wochen und Monaten aufbewahren und vorrätig haben. Wenn die Mama dann mal „frei“ hat, kann die abgepumpte Muttermilch dann stattdessen mit der Flasche gegeben werden.

Im groben unterscheidet man zwischen 3 unterschiedlichen Arten von Muttermilch.

Dem Kolostrum, der Übergangsmilch und der reifen Muttermilch.

Das Kolostrum bildet sich schon während der Schwangerschaft. Hin und wieder kann man hiervon schon mal 2-3 Tropfen, manchmal auch mehr, während der Schwangerschaft im BH vorfinden. Der ein oder andere drückt schon etwas mehr während der Schwangerschaft aus der Brust, um es fürs Baby bereits zu haben, falls der Milcheinschuss auf sich warten lässt oder das Baby sehr schwach ist, kann dem Baby dann die gesammelte Vormilch per Flasche oder Spritze gefüttert werden.

Kolostrum oder Vormilch Stillen

Die erste Milch, das Kolostrum hat eine gelbliche Farbe. In der Konsistenz ist sie eher dickflüssig. Sie enthält weniger Kohlenhydrate und weniger Fett als die spätere Muttermilch. Sie ist aber reich an Eiweiß und an Abwehrstoffen, so dass das Baby zu Beginn mit der Muttermilch schon gut geschützt ist und sein Immunsystem gestärkt wird.

Spätestens 3 Tage nach der Geburt geschieht der sogenannte Milcheinschuss – die Milch, das Kolostrum ändert sich in der Zusammensetzung der Kohlehydrate- und Fettanteil und die Milchmenge überhaupt nimmt zu. Diese Phase dauert ca. 2 Wochen an.

Danach kommt die reife Muttermilch. In dieser Phase verändert sich die Muttermilch in ihrer Zusammensetzung während jeder Mahlzeit, aber unterscheidet sich auch bei der Zusammensetzung zum „Frühstück“ und zum „Abendbrot“ deutlich.

Während einer Stillmahlzeit gibt es erst die Vormilch, die sehr dünnflüssig ist. Die Vormilch stillen ist hauptsächlich dazu gut, dass der Durst gestillt wird.

Wann kommt die sättigende Milch beim Stillen?

Mit andauernder Milchmahlzeit nimm der Fettgehalt der Milch zu, die Milch wird dickflüssiger, und die Milch sättigt so das Baby mehr. Ein ähnliches Phänomen kann man im Unterschied zwischen der morgendlichen und der abendlichen Stillmahlzeit feststellen.

Die Menge der Muttermilch wird in dieser Phase meist bestimmt durch die Nachfrage des Babys bestimmt, aber es kann auch passieren, dass die Nachfrage des Babys nicht gedeckt werden kann, dann muss zur Muttermilch noch zugefüttert werden oder es kann versucht werden die Milchmenge zu steigern. Eine Möglichkeit zur Milchmengensteigerung wäre zum Beispiel das häufigere Anlegen des Babys.

Zufüttern mit Muttermilchersatznahrung

Wenn man nicht stillt und stattdessen Fläschchen mit Muttermilchersatznahrung gibt, so macht man das am Anfang mit Pre-Milch. Muttermilchersatznahrung ähnelt der Muttermilch stark. So ist ihre Zusammensetzung besonders überwacht und genaustens auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt.

Für allergiegefährdete Säuglinge gibt es noch die HA(hyperallergene) -Milch.

Nach ca. einem halben Jahr kann man auch weiter die Stufe der Muttermilchersatznahrung hinaufklettern und auf 1er umsteigen. Das ist aber kein Muss. Pre kann auch das ganze 1. Lebensjahr gefüttert werden – erst als Muttermilchersatz oder Ergänzung, später als Ergänzung zur Beikost.

Falls du später auch 2er und 3er Milch deinem Baby geben möchtest, solltest du genau auf die Zutatenliste schauen. Diese Milch ähnelt der Muttermilch immer weniger. Immer häufiger werden aber Zucker und verschiedene Aromen hinzugesetzt. Das ist für Babys/Kleinkinder in diesem Alter aber absolut überflüssig

Weitere Gründe deinem Baby Muttermilch zugeben, kannst du hier nachlesen.

Wie sieht idealerweise der Stillstart aus?

Bereite dich im Idealfall schon während deiner Schwangerschaft aufs Stillen vor, indem du damit beginnst Informationen übers stillen zu sammeln. Das kannst du im Internet tun, indem du ein Buch liest, oder empfehlenswert ist auch das Gespräch mit deiner Hebamme und einer Stillberaterin.

Zur Vorbereitung gehört zum Beispiel die Überlegung wo das Baby zu Beginn schlafen wird. Dazu möchte ich dir auch meinen Artikel zum sicheren Babyschlaf empfehlen. Wird es direkt bei der Mama am Bett schlafen oder bekommt es ein eigenes Zimmer von Anfang an? Wird es im Babyzimmer einen bequemen Sessel oder Matratze geben, auf dem nachts, auch mal länger angenehm gestillt werden kann? Möchte die Mama vielleicht auch bei sich im Bett stillen?

Ich empfehle auch schon die Anschaffung eines Stillkissens während der Schwangerschaft. Ein Stillkissen kann dich nicht nur prima beim Stillen unterstützen, sondern kann dir während der letzten Schwangerschaftsmonate helfen eine bequeme Schlafposition zu finden. In anderer Funktion kann es deinem Baby in den ersten Tagen und Wochen Schutz verleihen.

Deine Brust in der Schwangerschaft – Vorbereitung aufs Stillen

Ausgiebige Brustpflege mit Pflegeprodukten ohne Alkohol und Duftstoffen. Außerdem darauf achten, dass der Brustwarzenvorhof ausgespart bleibt. Bei zu intensiver pflege trocknet er schnell aus.

Falls im Verlauf der Schwangerschaft schon vereinzelt Milch aus der Brust austritt, so kann man den tropfen gut für die Pflege der Brustwarze nutzen. Ansonsten ist keine gesonderte Pflege notwendig.

Am besten bereitest du deine Brust schon ca. 4 Wochen vor der Geburt auf das Stillen vor. Das machst du indem du schon regelmäßig Vormilch versuchst auszustreichen. Aber nicht zu häufig. Da ist ganz klar, weniger mehr!

Wichtigster Tipp für ein gelungenen Stillstart:Das erste Anlegen am besten noch im Kreißsaal zulassen, denn in den ersten zwei Stunden, klappt das Trinken meist noch ganz reibungslos, denn der Suchreflex des Babys richtet es.

Wichtig ist, dass das Baby seinen Mund weit aufmacht und die gesamte Brustwarze und ein Großteil des Warzenvorhofes in sein Mund zum Trinken verschwindet. Hilfreich kann hier der sogenannte C-Griff sein. Deine Finger liegen unter der Brust, der Daumen oberhalb des Warzenvorhofs. Das Baby wird zur Brust geführt und nicht die Brust zum Baby, sonst gibt es ganz schnell Rückenschmerzen.

Lass dich am besten von deiner Hebamme anleiten beim „ersten“ Stillen. Viele Stillprobleme, die später auftreten z.Bsp. wunde oder gerissene Brustwarzen resultieren aus dem falschen Anlegen und können sehr schmerzhaft sein. Und ehrlich auch ohne besondere Stillprobleme, ist das Stillen in den ersten Wochen etwas schmerzhaft und nicht immer ein besonderes Vergnügen. Nach 8-12 Wochen wird es aber meist besser und wird zu einer besonderen Erfüllung.

Eine Stillgruppe und eine Stillberaterin können dir über die etwas schwierige Anfangszeit und bei Unsicherheiten helfen. 

Stillpositionen

Finde am besten gemeinsam mit deiner Hebamme, die für dich passenden Stillpositionen. Besonders wenn du zu Milchstau neigst, ist es wichtig, dass du dich nicht auf eine Position versteifst sondern immer mal anders anlegst, damit die gesamte Brust gleichmäßig geleert wird. Es gibt sehr viele verschiedene Stillpositionen.

  • Alles, was du über das Stillen wissen musst – die Grundlagen - Stillpositionen Stillen im Liegen Soll ich stillen oder meinem Baby doch lieber die Flasche geben? Wenn es klappt, ist für dein Baby die Muttermilch also das Stillen gegenüber dem Fläschchen mit Muttermilchersatznahrung geben vorzuziehen. Da Muttermilch einfach die gesündeste Ernährung für dein Baby ist. Obendrein ist es auch recht unkompliziert, weil die Milchtüten 😉 immer dabei sind.
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Stillumgebung

Überlege dir schon in der Schwangerschaft, wo du voraussichtlich am liebsten/am besten Stillen willst und richte dir ein gemütlichen Stillplatz ein.

Der Stillstuhl

Zuhause kann  das zum Beispiel das Sofa, ein extra angeschaffter Stillstuhl* sein. Es gibt viele verschiedene Stillstühle zu kaufen von vielen verschiedenen Marken, hier 3 Beispiele, die du direkt bei Amazon kaufen kannst.

Hauck Metall-Glider Recline Stillstuhl und Entspannungsstuhl, mit Hocker und Armlehne, Schwingfunktion, seitlichen Taschen, drehbar, verstellbar und gepolstert, aus Kunstleder, belastbar bis 120 kg
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  • Sessel für pure Entspannung - Dieses Schwingsessel ermöglicht eine natürliche und entspannte Wiegehaltung und Ausruhen und Stillen. Sowohl der Schaukelsessel als auch der Hocker schwingen leicht vor und zurück
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Zuletzt aktualisiert am April 30, 2022 um 8:39 pm . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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Zuletzt aktualisiert am April 30, 2022 um 8:40 pm . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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Zuletzt aktualisiert am April 30, 2022 um 8:41 pm . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Für das heimische Stillen kann ein Stillkissen sehr hilfreich sein.

Baby stillen in der Öffentlichkeit

Öffentlich: Das Stillen an öffenltichen Plätzen wird in der Presse immer mal wieder heißt diskutiert, davon sollte Mama sich aber nicht einschüchtern oder gar ausgrenzen lassen. Es ist das natürlichste der Welt und für dein Baby die gesündeste Ernährung, die es in seinen ersten Lebensmonaten erhalten kann. Wenn das jemandem nicht gefällt, soll derjenige halt weggucken.

Hilfsmittel zum öffentlichen Stillen: Ein Stillschal oder einfach ein anderer breiter Schal/Tuch. Außerdem Stillmode* um möglichst diskret anlegen zu können.

Baby wie oft stillen?

Ein Baby sollte etwa 8-12 Mahlzeiten in 24 Stunden zu sich nehmen. Das macht also alle 2-3 Stunden eine Stillmahlzeit. Das ist aber bloß ein Richtwert, wie oft dein Baby gestillt tatsächlich gestillt werden muss, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:

  • Vom Baby: Wie lange trinkt es? Wie viel trinkt es? Wie ist seine Technik? Schläft es beim Trinken ein?
  • Von der Zusammensetzung Muttermilch

Häufig lassen Babys in der Nacht auch mal eine Stillmahlzeit ausfallen. Wann dein Baby Hunger hat, kannst du häufig daran erkennen, dass es nach deiner Brust sucht und anfängt zu etwas zu schmatzen.

Generell gibt man heute nicht mehr genau vor, wann ein Baby trinken muss, sondern man stillt nach Bedarf, es sei denn, dass Baby muss dringend zunehmen oder trinkt von selbst zu wenig.

Praktische Helfer in der Stillzeit

Wie ich schon weiter oben in diesem Text erwähnte sind Stillkissen und Stillschal praktische Begleiter während der Stillzeit. Ergänzend möchte ich noch auf Milchpumpen hinweisen, die der Mama auch mal einen babyfreien Friseur- oder Kinobesuch ermöglichen können.

Stillkissen kaufen

Zum Glück hatte ich bereits in der ersten Schwangerschaft davon gelesen, wie gewinnbringend ein Stillkissen*zu kaufen schon in der Schwangerschaft sein kann. So habe ich mir schon in meiner ersten Schwangerschaft mein erstes Stillkissen gekauft. Und was soll ich sagen? Es hilft ungemein sich bequem zu betten, auch zum Ende der Schwangerschaft. Es gibt viele Empfehlungen von Dingen, die Mama sich unbedingt für die erste Zeit mit Baby anschaffen muss, für mich ist das Stillkissen ein absolutes MUSS. Hier erfährst du welches Stillkissen ich mir gekauft habe.

Stillschal

Besonders wer häufig unterwegs stillt, ist der Stillschal* ein praktischer Begleiter. Richtig ausgesucht, vertuscht er das Stillen und lässt die Situation eher nach einem Kuscheln aussehen – woran sich bisher ja noch niemand gestört hat.

Manuelle oder elektrische Milchpumpe

Für welche Art der Milchpumpe du dich entscheidest hängt ganz von deinen Vorlieben ab. Am besten du fragst als erstes einmal deine Hebamme, ob sie dir eine zum Testen ausleihen kannst. Ich durfte von meiner Hebamme damals die Manuelle Handmilchpumpe von Lansinoh* testen. Das pumpen mit der Hand hat mir aber gar nicht zugesagt, viel zu anstrengend und der Ertrag zu gering. Wenn man allerdings nur eine Pumpe für den absoluten Notfall braucht oder einfach einmal wöchentlich abwesend ist. Dann denke ich reicht eine manuelle Milchpumpe durchaus.

Ich hab mir im folgenden die elektrische Milchpumpe von Medela, die Medela Swing* gegönnt. Damit ging das Abpumpen recht einfach und die abgepumpte Menge konnte unser Baby auch satt machen. Sie war für mich jedenfalls deutlich effizienter als die Handmilchpumpe von Lansinoh, allerdings ist eine elektrische Milchpumpe nicht besonders disket, da man permanent das brummen hört, auch wenn die Medela Swing (meine Empfehlung) noch zu den leiseren Exemplaren gehört.

Tipp: Falls du aus medizinischen Gründen und nur für kurze Zeit abpumpen musst, dann frage deinen Frauenarzt nach einem Rezept für eine elektrische Milchpumpe aus der Apotheke. 

Wie lange sollte gestillt werden?

Die WHO (World Health Organization) empfiehlt, dass Babys 6 Monate Vollgestillt werden. Solange reichen meist auch die Nährstoffe der Muttermilch für das Wachstum des Babys aus. Danach sollte spätestens mit Beikost gestartet werden.

Wie viel länger noch parallel zu Brei & Co. gestillt wird, ist jedem selbst überlassen. Stillen ist eine sehr individuelle und persönliche Angelegenheit. Die Dauer des Stillens hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

  1. Wie lange gefällt es der Mama?
  2. Ab wann hat das Baby mehr Interesse an Beikost und Fläschchen?
  3. Wie gut kann der Bedarf des Kindes mit Muttermilch gedeckt werden?

Häufige Stillprobleme und erste Hilfsmaßnahmen

  1. Milcheinschuss lässt auf sich warten

Nur Geduld, das wird schon noch. Gerade beim ersten Baby lässt der Milcheinschuss manchmal ein paar Tage auf sich warten. Keine Panik! Dein Neugeborenes immer wieder anlegen und auch ruhig etwas länger an der Brust trinken. Du selbst solltest dafür sorgen, dass du viel trinkst und dich ausgewogen ernährst. Manchmal merkt Frau den Milcheinschuss aber auch einfach nicht. Wenn der Milcheinschuss weiter ausbleibt oder du unsicher bist, bespreche das am besten mit deiner Hebamme.

  1. Zu wenig Milch

Zu wenig Milch ist häufig ein Stressproblem, also erstmal relaxen und alles was gerade nicht mit dir und dem Baby zutun hat erstmal von dir wegschieben. Konzentriere dich ganz auf euch. Woher meinst du zu wissen, dass du zu wenig Milch produzierst? Wenn du dir unsicher bist, ob dein Baby genug zutrinken bekommt. Sollte im ersten Schritt einmal geschaut werden, ob dein Gefühl stimmt und das kann man mit einer Still-Wiege-Probe machen. Da wird das Baby vor und nach dem Stillen gewogen und die Werte werden verglichen.

Der zweite Entscheidende Wert ist, die wöchentliche Gewichtskontrolle. Wenn dein Baby über 100 Gramm in der Woche zunimmt, ist alles in Ordnung. Wenn das Baby an Gewicht verliert, sprich mit dem Kinderarzt und deiner Hebamme darüber, dann muss du höchstwahrscheinlich zufüttern.

Wie kannst du die Milchbildung weiter anregen?

Sorge dafür, dass du dich beim Stillen entspannen kannst und eine bequeme Haltung eingenommen hast. Des Weiteren kannst du dich Milchbildung mit Fencheltee, Stillsaft- oder -tee und alkoholfreies Bier anregen. Achte auch Faktoren, die die Milchmenge reduzieren können (siehe den nächsten Punkt).

  1. Zu viel Milch

Die Milchmenge kannst du zum Beispiel durch Pfefferminze oder Salbei als Bonbons oder Tee verringern. Du solltest in dieser Situation nicht Abpumpen, weil du dann deiner Brust signalisierst, dass die Nachfrage gestiegen ist und sie noch mehr Milch bilden muss. Wenn deine Brüste sehr doll spannen, dann kannst du dir etwas Erleichterung verschaffen, indem du etwas Milch per Hand ausstreichst.

  1. Milchstau

Auch Milchstau ist häufig ein Stressproblem. Also auch hier gilt möglichst für Entspannung sorgen. Dein Baby immer weiter anlegen, wichtig  in unterschiedlichen Positionen, so dass dein Baby verschiedene Partien deiner Brust beim Trinken mit dem Kinn massiert. Die betroffenen Stellen bewusst weich massieren. Vor dem Stillen die betreffenden Stellen wärmen zum Beispiel durch eine warme Dusche kann auch helfen. Wärme lässt dich Milch leichter fließen.

Gegen die Schmerzen hilft kühlen zum Beispiel mit einem Quarkwickel oder mit einem Weißkohlblatt aus dem Kühlschrank. Das solltest du aber lieber direkt nach dem Stillen machen. Kurz vor der nächsten Stillmahlzeit könnte es dein Baby irritieren.

Wenn du bei dir einen Milchstau im kommen vermutest, dann sprich direkt mit deiner Hebamme darüber, die wird dir weitere wichtige Maßnahmen nennen können. Erste Anzeichen für einen Milchstau sind Verhärtungen und rötliche Stellen auf deiner Brust.

  1. Wunde und/oder eingerissene Brustwarzen

Häufigste Ursache hierfür ist das falsch angelegte Baby. Als erste Hilfsmaßnahme also Kühlen und salben – zum Beispiel mit MultiMam Kompressen* oder HPA Lanolin von Lansinoh*. Anschließend am besten noch zur Stillberatung, damit das nicht wieder geschieht. Mit gerissener Brustwarze kann man in vielen Fällen aber weiter stillen, hilfreich ist hier ein sogenanntes Stillhüttchen.

    1. Geschwisterkind

Wenn dein Stillproblem durch ein älteres Geschwisterkind rührt, dann gebe ich dir ein meinem Artikel Baby stillen beim zweiten Kind Tipps wie du dein großes Kind ablenken/beschäftigen kannst.

Abstillen: wie Abstillen?

Abstillen kann aus unterschiedlichen Gründen geschehen. Manchmal muss man es aufgrund von äußeren Umständen erzwingen, manchmal schleicht es sich ganz natürlich aus. Manchmal beendet Mama oder manchmal eben auch das Baby die Stillbeziehung. Das Ende der Stillbeziehung, soll aber bitte nicht das Ende der vielen Innigen Kuschelmomente sein. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, da rückt das Abstillen näher.

Wie Abstillen?

Der Abstillprozess beginnt spätestens in dem Moment, wo nach und nach die Milchmahlzeiten durch Brei, Wasser und andere Nahrungsmittel ausgetauscht werden. So beginnt der ganz natürliche Abstillprozess mit Beginn der Beikostphase, wie lang dann noch weitergestillt wird, ist aber auch recht unterschiedlich.

Wie das Abstillen von statten geht, hängt von den Wünschen von Mama und Baby ab.

Im Idealfall findet das Baby irgendwann das „richtige“ Essen interessanter als die Brust und so entscheidet das Baby, wann das Ende der Stillphase ist.

Wenn du als Mama das Abstillen willst oder musst und den Abstillprozess planen kannst, dann solltest du dir viel Zeit nehmen etwa wenn dir Rückkehr in den Beruf ansteht und dein Baby noch keine Anzeichen zum Abstillen macht.

Schritt für Schritt Abstillen ist für Mama und Baby die beste Methode. Abruptes Abstillen kann zu Milchstau bei der Mama führen und zum einem Trauma beim Baby.

Entweder dein Baby bekommt beim Abstillen für jede abgestillte Mahlzeit eine „richtige“ Mahlzeit (Brei, BLW oder was du selbst so auf deinem Teller hast), oder du ersetzt die Stillmahlzeit durch pre Milch.

Was sind geeignete Schritte zum Abstillen?

  • Erstmal versuchen und schauen, was passiert, wenn die (abgepumpte) Milch aus der Flasche und nicht aus der Brust kommt.
  • Ganz langsam immer eine Stillmahlzeit durch ein Fläschchen oder andere Nahrung ersetzen, hängt mit dem Alter des Kindes zusammen. So gewöhnt sich dein Baby nach und nach daran, dass es etwas anderes bekommt. Und auch deine Brust kann sich so ganz langsam an den geringeren Milchbedarf anpassen.
  • Auch die Stillmahlzeiten selbst können nach und nach reduziert werden.
  • Vor und/oder nach den Stillmahlzeiten schon einen anderen Snack anbieten, damit dein Baby in keinem Fall hungrig bleibt. Aber Milch ist bis zum ersten Geburtstag das Hauptnahrungsmittel deines Babys, alles andere dient nur der Ergänzung.

Nach und nach gelingt so das Abstillen. Während dieses Prozess muss man sein Baby und sich genau beobachten, dann wird man schon merken wie schnell man vorgehen kann und welche Veränderungen helfen und welche evtl. auch nicht so hilfreich sind.

In seltenen Fällen ist ein schnelles Abstillen erforderlich. Dann ist es wichtig, dass du deinem Baby ganz viel Nähe und Aufmerksamkeit schenkst. Falls die Mama mit dem schnellen Abstillen Probleme mit ihrer Brust bekommt, so sollte sie täglich Pfefferminz- oder Salbeitee trinken und kann sich bei Bedarf auch von ihrer Hebamme zu homöopathische Hilfen bzw. bei ihrem Frauenarzt zu medizinischer Unterstützung beraten lassen.

Baby stillen Tipps

Ich hoffe, ich konnte viele deiner Fragen beantworten rund ums Baby stillen und du hast ein paar Tipps mitnehmen können.

Fehlt dir hier noch ein Thema oder hast du eigene Tipps zum Baby stillen, dann lass mich das gerne in den Kommentaren wissen!

Wenn du dich grundlegend übers Stillen informieren möchtest. Wenn du dich noch fragst, ob du stillen oder lieber das Fläschchen geben sollst. Wenn du wissen möchtest, was du beim Stillen erwarten kannst und was dir dabei hilft: Stillkissen, Stilltuch, Manuelle Milchpumpe, elektrische Milchpumpe. Wenn du Hilfe bei Stillproblemen....

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